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Alles rund um die Injektion der Faktorlösung

Venenstauung und -zugang 

Als Zugang für die Injektion nutzen viele PatientInnen die Venen in der Ellenbeuge, am Unterarm oder am Handrücken. Die Punktion dieser Venen kann durch die Stauung des Blutflusses sehr erleichtert werden. Dafür wird oberhalb der Einstichstelle ein Stauschlauch oder eine Blutdruckmanschette angelegt, sodass Sie eine geeignete Vene leichter auffinden können. Wenn auch hierbei Schwierigkeiten auftreten, kann durch eine Pumpbewegung der Hand oder das Herunterhängen des Armes der Blutfluss stimuliert werden. Aber auch ein Training der Gefäßmuskulatur kann zukünftige Injektionen erleichtern (siehe Venenpflege).

Intravenöse Applikation
Alles rund um die Injektion der Faktorlösung Die Selbstbehandlung im Rahmen der Hämophilie-Therapie ist ein wichtiger Faktor für Ihre Unabhängigkeit und für die Rückkehr in ein normalisiertes Leben. Da diese Behandlungen aber nicht ohne Risiken sind, ist eine
umfangreiche Aufklärung jedoch unentbehrlich zur Vermeidung von Verletzungen und weiteren Folgen. Als Voraussetzung für die Heimbehandlung wird demnach auf Ihre Eigenverantwortung gesetzt. Vor der Behandlung Das Gespräch mit den behandelnden ÄrztInnen Die eingeleitete Behandlung hat das Ziel, die spontanen Blutungen und mögliche langfristige Schäden zu vermeiden. Dafür wird die Therapie abhängig von vielen Faktoren individuell angepasst. Welches Faktorpräparat Sie demnach bekommen, hängt von der Entscheidung der behandelnden Ärztinnen ab.

Die Schulung
Wenden Sie sich für eine Schulung zum Umgang mit Spritzen an die Hämophilie-Zentren in Ihrer Nähe und üben Sie das korrekte Hantieren mit speziellen Sets an Modellen. Durch das sichere Umfeld lernen Sie schnell, wie man selbstständig und selbstsicher die Gerinnungsfaktoren spritzt und können sich bei Unsicherheiten und Schwierigkeiten direkt an das Personal wenden. Trotz ausführlicher Schulung sollten Sie sich nie scheuen, bei Unklarheiten oder weiteren Problemen ihren Arzt oder ihre Ärztin zu konsultieren. Weitere wichtige Lerninhalte sind die korrekte Lagerung und Vorbereitung des Faktorkonzentrats. Während das Faktorkonzentrat gekühlt gelagert werden muss, sollte es nie in das Tiefkühlfach gelegt und nur für eine begrenzte Zeit bei Raumtemperatur gelagert werden. Zum Transport der Arzneimittel empfiehlt sich eine Kühltasche, die Sie bei uns in der Apotheke bekommen können. 

 

Während der Behandlung
Allgemeine Hinweise

Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit, indem Sie die Präparate nie alleine injizieren, da bei möglichen Unverträglichkeitsreaktionen Ihnen jemand so zur Hilfe kommen kann. Wenden Sie sich bei unerwarteten Ereignissen an Ihre Ansprechpartner (ÄrztInnen, Hämophilie-Zentrum). Bei akuten Blutungen ist es wichtig, dass Sie das Faktorkonzentrat sofort verabreichen. Es gilt: je schneller
Sie die Blutung behandeln, desto geringer ist die Anzahl an Folgen. Vermeiden Sie trotz dessen, die Lösung zu schnell zu injizieren, da die rasante Volumenzunahme in den Venen und dem Gewebe zu weiteren Unverträglichkeitsreaktionen führen kann.

Checkliste mit benötigten Materialien

  • Durchstechflasche mit Faktorkonzentrat
  • Fertigspritze mit Lösungsmittel
  • Adapter für die Flasche und Fertigspritze
  • Alkoholtupfer zur Desinfektion
  • Infusionsset (Butterfly-Nadel + Schlauch), mehrere Kanülen
  • Pflaster + sterile Tupfer
  • Stauschlauch/Blutdruckmanschette
  • Abwurfbehälter
  • Therapietagebuch

 

Das Vorgehen beim Verabreichen des Faktorpräparats
Vorbereitung
:
Zur Vermeidung von Infektionen sollte die Injektion unter möglichst sauberen Bedingungen stattfinden. (1) Waschen Sie sich daher gründlich Ihre Hände und (2) reinigen Sie die zu nutzenden Oberflächen. (3) Kontrollieren Sie vorher, ob alle benötigten Materialien zur Behandlung vorhanden sind. Zubereitung der Faktorlösung: (4) Entnehmen Sie die Flasche mit dem Faktorkonzentrat und die Fertigspritze mit Lösungsmittel aus dem Kühlschrank (auch schon am Vorabend vor der Injektion möglich) und lassen Sie diese auf Raumtemperatur erwärmen. (5) Geben Sie den Gummistopfen der Durchstechflasche frei und reinigen Sie diesen mit einem alkoholischen Mulltupfer oder einer aseptischen Lösung. (6) Drücken Sie nun den Adapter senkrecht an der Flasche an und entfernen die Verpackung. (7) Nach Entfernen der Schutzkappe können Sie nun die Fertigspritze über den Adapter mit der Flasche verbinden. Das Fixieren sollte durch das Drehen der Spritze erfolgen. (8) Das Lösungsmittel wird nun vollständig überführt. Während die Injektionsspritze noch in dem Adapter steckt, wird das Pulver in der Durchstechflasche durch vorsichtiges Schwenken (nicht schütteln!) gelöst. (9) Die fertige Lösung kann mit der Spritze aufgezogen werden, indem die Durchstechflasche einmal umgedreht wird. Sie können die Spritze durch vorsichtiges Drehen von dem Adapter trennen. (10) Das gelöste Faktorkonzentrat sollte nun sofort gespritzt werden!

Injektion der Lösung in die Vene:
(11) Die sterile Spritze mit der Injektionslösung kann an das Schlauchende der Butterfly-Kanüle angebracht werden. (12) Nach der Stauung der Venen durch eine Blutdruckmanschette oder einen Stauschlauch und dem Auffinden einer geeigneten Vene kann die Stelle mit einem Alkoholtupfer desinfiziert werden. (13) Um Vernarbungen zu vermeiden, sollten Sie möglichst verschiedene Einstichstellen nutzen. Die sterile Kanüle kann nun leicht schräg in die Vene gedrückt werden. Sie haben die Vene richtig getroffen, wenn ein wenig Blut im Schlauch zu sehen ist. Sollten Sie die Vene nicht getroffen haben, nutzen Sie eine neue sterile Butterfly-Kanüle zur Punktion. Halten Sie daher mehrere Kanülen bereit. (14) Die Stauung der Venen kann ab jetzt aufgehoben (eine Injektion in gestaute Venen ist nicht möglich!) und die Butterfly-Kanüle mit Pflaster und sterilen Tupfern fixiert werden. (15) Sie dürfen nun das Faktorkonzentrat langsam spritzen. (16) Sobald die gesamte Lösung injiziert wurde, kann dann je nach Belieben und abhängig vom injizierten Präparat Kochsalzlösung gespritzt werden, um den Schlauch zu durchspülen und die Faktorlösung weiter zu
verteilen - so kommt es zu geringeren Schwellungen. Nun sollten Sie den Butterfly entfernen, dafür sollten Sie möglichst ohne Wackeln die Nadel aus der Vene ziehen, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Erst dann können sie zur Vermeidung von weiteren Nachblutungen einen sauberen Tupfer auf die Einstichstelle halten und diesen mit Pflastern befestigen. (17) Bedenken Sie, die genutzten Materialien direkt zu verwerfen, um weitere Kontaminationen zu vermeiden.

Nach der Behandlung
Dokumentation der Injektion

Für die Kontrolle der Therapie durch ÄrztInnen ist es wichtig, dass Sie alle Ihre Injektionen inkl. Name des Präparats, Chargennummer, Dosierung, Datum/Uhrzeit und mögliche unerwünschte Nebenwirkungen notieren. Nur mit diesen Informationen kann der Arzt oder die Ärztin die Heimselbstbehandlung nachvollziehen und mögliche Änderungen an der Behandlung vollziehen. Nutzen Sie dafür gerne Substitutionstagebücher oder elektronische Alternativen zur Dokumentation.


Venenpflege
PatientInnen mit Hämophilie müssen auf wöchentlicher Basis ihre Venen belasten; die regelmäßige Punktion kann so zu Vernarbungen führen. Die Pflege der Venen ist daher ein wichtiger, aber häufig vernachlässigter Punkt bei der Therapie. Das tägliche Einreiben der Einstichstelle mit Wund- und Heilsalbe, Cremes mit Arnika oder heparinhaltige Salben sollte auch für Sie in die Routine eingehen.

Achten Sie neben der Hygiene darauf, dass die Nadel nach der Injektion nur vorsichtig herausgezogen wird, da dies zu inneren Verletzungen und Blutergüssen führen kann und dass der Tupfer nach Herausziehen der Nadel fest auf die Haut gedrückt wird. Bei Schwellungen kann die Einstichstelle auch gekühlt werden. Die Venenpflege ist nicht nur nach der Injektion wichtig, auch vorbeugend können Sie ausreichend trinken oder für eine gute Durchblutung über Bewegung der Arme oder ein warmes Bad die Venen besser sichtbar machen. Vor allem bei PatientInnen, die bereits Probleme mit der Punktion haben, sollte das Training der Gefäßmuskulatur in die Routine einfinden. Dabei reicht es bereits für einige Minuten als Nebenbeschäftigung einen kleinen elastischen Ball mit einer Hand oder zwischen den Fingern zusammenzudrücken. Zur verbesserten Sichtbarkeit der Venen können Sie diese Übungen ebenfalls mit einem Stauschlauch am Arm machen. Probieren Sie es aus und möglicherweise sehen Sie schon bald die ersten Unterschiede!
Routineuntersuchungen Die ÄrztInnen müssen Ihre Behandlung mit Faktorpräparaten verfolgen können. Um einen Rückschluss auf den Erfolg der Therapie ziehen zu können, müssen daher regelmäßig neben der Messung der Faktorkonzentration und Untersuchungen der Gelenke auf neue Veränderungen auch die Antikörperbildung als Nebenwirkung ausgeschlossen werden. Diese selten auftretende Nebenwirkung ist jedoch nicht zu unterschätzen, da sie die Wirksamkeit der Therapie stark herabsetzen kann. Vor allem in den ersten zwei bis drei Wochen ist das Risiko einer Antikörperbildung bei der Therapie von Hämophilie A erhöht. Denken Sie daher daran, Ihre Heimselbstbehandlung gut zu dokumentieren und bei starken Veränderungen und Nebenwirkungen Ihre ÄrztInnen zu kontaktieren.
 

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