Cannabis in Hamburg auf Rezept
Cannabis in der Apotheke: So erhalten Sie medizinisches Cannabis gemäß der aktuellen Gesetzeslage
Mit der Neuregelung des Cannabisgesetzes in Deutschland wurde Cannabis aus der Liste der Betäubungsmittel gestrichen, was den Zugang für Patienten erleichtert. Dennoch gelten weiterhin klare Vorgaben. Seit Juli 2024 entfällt die Genehmigungspflicht durch die gesetzlichen Krankenkassen bei der Erstverordnung von Cannabis für bestimmte Arztgruppen, darunter Allgemeinmediziner, Anästhesisten und Neurologen. Dies vereinfacht den Zugang für viele Patienten erheblich.
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Gesetzliche Grundlage für den Erhalt von Cannabis in der Apotheke
Seit der Gesetzesänderung im Oktober 2023 ist Cannabis in Deutschland kein Betäubungsmittel mehr. Patienten können Cannabis verschrieben bekommen, wenn herkömmliche Therapieoptionen nicht ausreichend gewirkt haben. Zu den häufigsten Anwendungsbereichen gehören:
- Chronische Schmerzen: Cannabis kann helfen, wenn andere Schmerzmittel nicht mehr ausreichend wirken.
- Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose: Cannabis lindert Spastiken und Schmerzen.
- Übelkeit und Appetitlosigkeit bei Chemotherapie oder HIV/AIDS: Cannabis kann Nebenwirkungen von Chemotherapien mildern und den Appetit anregen.
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Wer darf Cannabis verschreiben?
Seit Juli 2024 entfällt die Genehmigungspflicht bei der Erstverordnung von Cannabis für bestimmte Arztgruppen. Dies betrifft Allgemeinmediziner, Anästhesisten, Neurologen und einige Internisten. Diese Änderung erleichtert den Zugang zu medizinischem Cannabis erheblich. Für Patienten bedeutet dies weniger bürokratischen Aufwand und einen schnelleren Zugang zur Therapie. Ärzte anderer Fachrichtungen können bei Bedarf freiwillig eine Genehmigung der Krankenkasse einholen.
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Der Weg zum Cannabis-Rezept
Wenn Ihr Arzt der Meinung ist, dass Cannabis für Sie eine geeignete Therapieoption darstellt, stellt er Ihnen ein Rezept aus, das Sie in unserer Apotheke einlösen können. Cannabisprodukte sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Blüten, Extrakte oder Öle. Welche Form für Sie am besten geeignet ist, wird in Absprache mit Ihrem Arzt und unseren Apothekern entschieden.
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Kostenübernahme durch die Krankenkassen
Auch nach der Gesetzesänderung im Jahr 2024 bleibt die Kostenübernahme durch die Krankenkassen ein wichtiger Faktor. Für bestimmte Patientengruppen entfällt die Genehmigungspflicht, dennoch überprüfen die Krankenkassen weiterhin die medizinische Notwendigkeit. Wenn der behandelnde Arzt nachweist, dass Cannabis die geeignete Therapie ist, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel die Kosten. Privatversicherte sollten sich nach den Bedingungen ihrer Versicherung richten.
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Cannabis in der Apotheke: Was Sie wissen müssen
Nachdem Sie ein Rezept von Ihrem Arzt erhalten haben, können Sie es in unserer Apotheke in Hamburg einlösen. Wir bieten eine breite Auswahl an Cannabisprodukten, die höchsten Qualitätsstandards entsprechen. Alle Produkte stammen von zertifizierten Herstellern und unterliegen strengen Qualitätskontrollen. Unsere Apotheker beraten Sie gerne zur richtigen Anwendung und Dosierung, damit Ihre Therapie optimal unterstützt wird.
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Fazit
Die Neuregelung des Cannabisgesetzes hat den Zugang zu medizinischem Cannabis erheblich vereinfacht. Für bestimmte Arztgruppen entfällt nun die Genehmigungspflicht der Krankenkassen, was den Prozess für Patienten schneller und unbürokratischer macht. Wenn Sie glauben, dass eine Cannabistherapie für Sie in Frage kommt, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich umfassend beraten. Besuchen Sie unsere Apotheke in Hamburg für eine persönliche Beratung und eine breite Auswahl an hochwertigen Cannabisprodukten.
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Wann ist die Therapie mit medizinischem Cannabis sinnvoll?
Medizinisches Cannabis kann bei zahlreichen Erkrankungen und Beschwerden angewendet werden. Die Behandlung ist indiziert bei:
- Schmerzen und Spastiken (z. B. Multiple Sklerose, Tumorerkrankungen, chronisches Schmerzsyndrom, Operationen)
- Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit (Kachexie)
- Übelkeit (Nausea, Emesis)
- Morbus Crohn
- Migräne
- Schlaflosigkeit (Ein- und Durchschlafstörungen)
- Angstzuständen und Depressionen
- Epilepsie
- Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)
- Tourette-Syndrom
Grundsätzlich kann medizinisches Cannabis additiv zu einer bestehenden oder als alleinige Therapie eingesetzt werden.
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Wie wird Cannabis eingesetzt?
Für die Wirkung des medizinischen Cannabis sind die Wirkstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD), die sogenannten Cannabinoide, verantwortlich. Cannabisblüten der weiblichen Cannabis sativa- oder indica-Pflanze können nach notwendigem Erhitzen pulmonal (mittels Vaporizer) oder oral (in Form eines Tees) aufgenommen werden. Aus medizinischer Sicht wird die Inhalation mittels Vaporizer empfohlen.
Eine Alternative zu Vaporizern ist das Kochen von Tees aus Cannabisblüten. Die Herstellung des Tees kann zu Hause erfolgen, jedoch hängt die Wirksamkeit von der Zubereitungsart ab. Wir empfehlen Ihnen, die Zubereitung Ihres Cannabis-Tees mit uns zu besprechen. Die Zugabe von Sahne oder Milch hilft, die fettlöslichen Bestandteile THC und CBD herauszulösen. Besonderheiten gibt es auch bei der Dauer der Zubereitung, da die Entwicklung der aktiven Bestandteile der Blüten Zeit und Hitze benötigt.
Wichtiger Hinweis: Medizinisch nicht sinnvolle Anwendungen, wie etwa das Backen von Cannabis in Kekse, sollten vermieden werden. Auch hierzu beraten wir Sie gerne.
Eine Auswahl vorrätiger Cannabissorten
Sorte | Form | Genetik | THC Anteil | CBD Anteil | Verfügbarkeit |
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Bedrocan | Blüten | sativa | %22 | <1% | vorrätig |
Bedrobinol | Blüten | sativa | %13,50 | <1% | auf Anfrage |
Bediol | Granulat | sativa | %6,30 | %8 | auf Anfrage |
Bedica | Granulat | indica | %14 | <1% | auf Anfrage |
Bedrolite | Granulat | sativa | <1% | %9 | auf Anfrage |
Klenk 18/1 | Blüten | indica | %18 | <1% | auf Anfrage |
Pedanios 22/1 | Blüten | sativa | %22 | <1% | auf Anfrage |
Pedanios 20/1 | Blüten | indica | %20 | <1% | auf Anfrage |
Pedanios 18/1 | Blüten | sativa | %18 | <1% | verfügbar |
Pedanios 16/1 | Blüten | indica | %16 | <1% | auf Anfrage |
Pedanios 14/1 | Blüten | indica | %14 | <1% | verfügbar |
Pedanios 8/8 | Blüten | hybrid | %8 | %8 | auf Anfrage |
Aurora 1/15 | Blüten | hybrid | <1% | %15 | nicht verfügbar |
Aurora 1/12 | Blüten | hybrid | <1% | %12 | verfügbar |
Red No 4 | Blüten | indica | %24 | <0,5% | auf Anfrage |
Red No 2 | Blüten | sativa | %20 | <0,5% | auf Anfrage |
Orange No 1 | Blüten | undica | %14 | <0,5% | auf Anfrage |
Blue No 3 | Blüten | hybrid | %8 | %9 | auf Anfrage |
Green No 3 | Blüten | hybrid | |||
Bakerstreet | indica | %23 | <0,5% | auf Anfrage | |
Penelope | hybrid | %10 | %8 | auf Anfrage | |
Argyle | indica | %5 | %7 | auf Anfrage | |
Cannamedical CBD | Blüten | %6 | %9 | auf Anfrage | |
Cannamedical Indica Light | Blüten | indica | %16,50 | <1% | auf Anfrage |
Cannamedical Hybrid | Blüten | hybrid | %20 | <1% | auf Anfrage |
Cannamedical Hybrid Light | Blüten | hybrid | %16,50 | <1% | auf Anfrage |
Quellen:
Gesetzliche Änderungen und Rahmenbedingungen
1. Schnelle Änderungen in der Gesetzgebung für medizinisches Cannabis:
- Schlag, A. K. et al. (2021). "An Evaluation of Regulatory Regimes of Medical Cannabis: What Lessons Can Be Learned for the UK?" *International Journal of Drug Policy*, 95, 103310.
- DOI: [10.1016/j.drugpo.2021.103310](https://doi.org/10.1016/j.drugpo.2021.103310)
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Anwendungsgebiete von medizinischem Cannabis
2. Chronische Schmerzen:
- Häuser, W., Petzke, F., & Fitzcharles, M. A. (2018). "Efficacy, Tolerability and Safety of Cannabis-Based Medicines for Chronic Pain Management – An Overview of Systematic Reviews." *European Journal of Pain*, 22(3), 455–470.
- DOI: [10.1002/ejp.1118](https://doi.org/10.1002/ejp.1118)
3. Multiple Sklerose und Spastiken:
- Koppel, B. S. et al. (2014). "Systematic Review: Efficacy and Safety of Medical Marijuana in Selected Neurologic Disorders." *Neurology*, 82(17), 1556–1563.
- DOI: [10.1212/WNL.0000000000000363](https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000000363)
4. Übelkeit und Appetitlosigkeit (Chemotherapie und HIV/AIDS):
- Abrams, D. I. et al. (2007). "Cannabis in Painful HIV-Associated Sensory Neuropathy: A Randomized Placebo-Controlled Trial." *Neurology*, 68(7), 515–521.
- DOI: [10.1212/01.wnl.0000253187.66183.9c](https://doi.org/10.1212/01.wnl.0000253187.66183.9c)
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Kostenübernahme und Genehmigungspflichten
5. Ökonomische und regulatorische Perspektiven:
- Rehm, J., & Fischer, B. (2015). "Cannabis Legalization with Strict Regulation, the Overall Superior Policy Option for Public Health." *Clinical Pharmacology & Therapeutics*, 97(6), 560–563.
- DOI: [10.1002/cpt.120](https://doi.org/10.1002/cpt.120)
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Wirkstoffe THC und CBD sowie deren Anwendungen
6. THC und CBD in der medizinischen Anwendung:
- Russo, E. B. (2011). "Taming THC: Potential Cannabis Synergy and Phytocannabinoid-Terpenoid Entourage Effects." *British Journal of Pharmacology*, 163(7), 1344–1364.
- DOI: [10.1111/j.1476-5381.2011.01238.x](https://doi.org/10.1111/j.1476-5381.2011.01238.x)
7. Vaporizer versus orale Aufnahme:
- Abrams, D. I. et al. (2007). "Vaporization as a Smokeless Cannabis Delivery System: A Pilot Study." *Clinical Pharmacology & Therapeutics*, 82(5), 572–578.
- DOI: [10.1038/sj.clpt.6100200](https://doi.org/10.1038/sj.clpt.6100200)
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Zubereitung von Cannabisprodukten
8. Zubereitung und Bioverfügbarkeit:
- Huestis, M. A. (2007). "Human Cannabinoid Pharmacokinetics." *Chemical Biodiversity*, 4(8), 1770–1804.
- DOI: [10.1002/cbdv.200790151](https://doi.org/10.1002/cbdv.200790151)