Informationen für Ärzte
Wir haben über 20 Jahre Erfahrung in der Behandlung von HIV Patienten. Als DAHKA-Apotheke und Präventionspartner von Hein und Fiete gehörten wir zu den ersten PrEP Apotheken in Hamburg. Bei unserem Ansatz zur Betreuung von HIV- und Präventionspatienten setzen wir vor allem auf eine gute Zusammenarbeit mit Hamburger Akteuren.
Um die Zusammenarbeit zu erleichtern, möchten wir Ihnen Informationen aus dem praktischen Alltag geben. Für Informationen zu Lieferengpässen oder Neuigkeiten aus der pharmazeutischen Betreuung können Sie sich bei unserer HIV- / PrEP-Info-Mail anmelden. Hierüber erhalten Sie in unregelmäßigen Abständen Informationen zu Neuigkeiten und Lieferengpässen.
Worauf muss ich bei Lieferengpässen von HIV und PrEP Medikamenten achten?
- Verwenden Sie, wenn möglich, kein aut-idem
- Verordnen Sie keine Sondergrößen (z.B. Emtenovo von TAD Pharma GmbH mit 28 Tabletten statt 30 Tabletten N2)
Bei der Verordnung von HIV Arzneimitteln gelten die Rabattverträge der Krankenkassen. Unabhängig davon welches HIV Medikament auf dem Rezept verordnet wurde, ist die Apotheke dazu verpflichtet, das von Krankenkasse bestimmte Generikum abzugeben. Um dies zu verhindern können Sie auf Ihrem Rezept ein aut-idem Kreuz setzen. Bei einer aut-idem Verordnung wird das auf dem Rezept verordnete Medikament der verordneten Marke abgegeben. In bestimmten Fällen kann in der Apotheke auf die Abgabe des Rabattarzneimittels, auch ohne Angabe eines aut-idems, verzichtet werden. Die hierzu nötigen pharmazeutischen Bedenken beinhalten u.a. Compliance und mögliche Blutspiegel-Schwankungen (z.B. bei hormonellen Präparaten wie Thyroxin oder der Anti-Baby-Pille). Diese pharmazeutischen Bedenken werden bei PrEP eine untergeordnete Rolle spielen.
Kommt es zu einem Lieferengpass, ist das Medikament auf unbestimmte Zeit in keiner Apotheke in Deutschland verfügbar. Als Konsequenz werden andere Medikamente / Generika abgegeben. Ist ein aut-idem Kreuz gesetzt, kann dieser Austausch, auch während einer Nichtverfügbarkeit wegen eines Lieferengpasses, nicht erfolgen. Der Patient könnte daher in keiner Apotheke ein HIV-Medikament erhalten. Das Rezept muss aufwendig angepasst, und der Patient erneut vorstellig werden.
Vergleichbar ist es während Lieferengpässen bei der Verordnung von Sondergrößen wie Emtenovo (Emtricitabin/ Tenofovir) von TAD Pharma mit N2 Packungsgrößen von 28 Tabletten oder N3 Packungsgrößen von 84 Tabletten. Sind diese HIV Medikamente auf den Rezepten verordnet, können keine Generika mit 30 Tabletten N2 und 90 Tabletten N3 abgegeben werden. Apotheken dürfen den Patienten nie mehr Tabletten abgeben als verordnet. Erneut müsste das Rezept bei einem Lieferengpass oder Lieferschwierigkeiten vom Arzt angepasst werden.
Interaktionen und Nebenwirkungen von HIV Arzneimitteln
Die Analyse von Interaktionen zwischen Arzneimitteln untereinander sowie Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln (Ginkgo, Ginseng, Johanniskraut, Grapefruitsaft, etc.), ist eine der zentralen pharmazeutischen Expertisen. Gerne beraten wir Patienten zu Ihrer Medikation und erstellen eine Medikationsanalyse. Wir freuen uns auch mit unseren ärztlichen Partnern diese Thematiken zu diskutieren und Lösungen für das Medikationsmanagement der HIV Patienten zu finden.
Ein zentraler Aspekt ist die Vollständigkeit der Informationen über eingenommene Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und weitere Substanzen. Haben Patienten eine Stammapotheke, ist diese in der Lage diese Informationen zusammenzutragen. Diese Informationen können für die Therapiegestaltung hilfreich sein.
Zur Anmeldung zu unserem Newsletter HIV- / PrEP-Info (Lieferengpässe), und / oder fachlichen Fragen melden Sie sich bei unserer HIV-Schwerpunktapothekerin Frau Sulowski.
Ihre Ansprechpartnerin:
Marie Sulowski
Apothekerin mit Schwerpunkt HIV, PrEP und AIDS
m.sulowski@centro-apotheke.de
Tel.: 040 / 33 51 90
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